Übernachten im VW Sharan, Ford Galaxy oder Seat Alhambra
Allgemeine Informationen
- Gehören Sie auch zu den Menschen, die erst kurz vor dem Urlaub entscheiden, wo es hingehen soll
und die unterwegs oder vor Ort erst mal keinen Stress mit der Suche nach einer Unterkunft haben wollen?
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Wollen Sie Wanderstiefel und Badezeug einpacken und kurz vor der Abfahrt 'nach Wetterbericht' entscheiden können,
wo es hingehen soll (zur Zugspitze, ins Tessin oder doch in die Bretagne und von dort nach Irland)?
- Haben Sie sich auch schon mal gewünscht, dass Sie im eigenen Auto übernachten
und an einem schönen Platz aufwachen könnten - Das Ganze zum Nulltarif?
- Oder wollen Sie rasch entscheiden können, dass man doch nicht selbst fährt, sondern
mit "Last Minute" auf die Azoren fliegt?
- Brauchen Sie ein praktisches Basislager für kurzfristige Outdoor-Aktivitäten?
- Sie haben ein Segelboot gebucht, das aber nichts taugt, sind wieder heimgefahren
und wollen trotzdem nich etwas Schönes aus der restlichen Zeit machen?
Ein Wohnmobil ist oft zu teuer zum Mieten oder gar zum Kaufen,
und es ist für manche Straßen und Gegenden einfach zu groß.
Wir sind durchaus "Wohnmobil-geübt",
aber "mal schnell eins leihen und gleich losfahren" funktioniert nicht wirklich.
Es muss reserviert, abgeholt und eingeräumt werden und Kaution ist zu zahlen.
Nach der Fahrt wieder Ausräumen und Reinigen bzw. die Endreinigung bezahlen.
Alles nicht so einfach.
Und wenn dann am fremden Fahrzeug ein Schaden ist, wird die Sache richtig kompliziert.
Ein eigenes WoMo zu kaufen ist sehr teuer, man kann mit ihm kaum täglich umherfahren, Parkplatzsuche
ist nicht einfach und Parkhäuser können nicht benutzt werden.
In einem WoMo ist enorm viel Geld gebunden, und nach 20 bis 25 Jahren ist es weggerostet.
Auch ein als WoMo ausgebauter VW-Bus ist (in gutem Zustand) nicht wirklich billig.
Man müsste also irgendwas selber bauen können. ...
Es gibt Möglichkeiten: Eine ganze Reihe von Autos lassen sich so umbauen, dass man in ihnen übernachten kann.
In dieser Seite sammeln wir vor allem Informationen für einen Liege-Einbau
im VW Sharan, Ford Galaxy oder Seat Alhambra. Alle drei Fahrzeuge sind fast baugleich.
Man kann es nicht als Campingeinbau bezeichnen, denn dazu wäre mindestens eine Kochnische nötig;
aber es ergibt sich mit wenig Aufwand eine schöne Liegefläche.
Links zu anderen Liegen-im-Auto-Projekten finden Sie unten in dieser Seite.
Vorüberlegungen und Anforderungen
- Zum Wohlfühlen brauche ich eine Liegefläche von mindestens 200 cm Länge.
Damit schieden schon mal eine Reihe von Autotypen aus.
Im Sharan von 2001 ist so eine Fläche möglich.
Außerdem lassen sich die hinteren Sitze mit wenigen Handgriffen schnell aus- und einbauen.
Eventuell findet man auch ein Modell mit drehbaren Vordersitzen.
- Die innen-Breite des Sharan beträgt bei den hinteren Türen ca. 147 cm und weiter hinten 111 cm.
Damit ist klar, dass man zu zweit nur dann gemütlich liegen kann,
wenn die Beine zum Ende des Autos zeigen.
- Wenn man nicht direkt auf dem Fahrzeugboden liegen und noch Gepäck mitnehmen möchte,
muss die Liegefläche weiter nach oben, und es müssen gut zugängliche Räume unter
ihr geschaffen werden.
Dieser Gepäckraum sollte in unserem Fall so hoch sein,
dass Kunststoffkästen und Klappkisten darunter passen,
die sogar etwas über ihren Rand hinaus gefüllt sind.
10 bis 20 Liter Trinkwasser müssen auch noch untergebracht werden (fester Kanister mit Tragegriff).
Es sind also etwa 27 bis 30 cm Höhe nötig.
Außerdem soll abends und morgens nicht zu viel Gepäck von hinten auf die Vordersitze geräumt werden müssen.
Die Anschaffung eines Dachkoffers sollte vermieden werden.
- Die ganze Konstruktion soll viele tausend Kilometer aushalten
und nicht im verkehrten Moment zusammenklappen, oder beim Bremsen nach vorne fliegen.
- Da ich kein "Metaller" bin, muss das Ganze aus Holz hergestellt werden können.
- Gestell und Liegefläche sollen sich zerlegen bzw. zusammemklappen lassen,
damit man sie leicht tragen und aufbewahren kann.
- Wichtig: Das Ganze macht nur Sinn, wenn Fahrer(in) und Beifahrer(in) so eine Art Übernachtung
oder gar (Kurz-) Urlaub mögen.
Wer es - warum auch immer - schon im Wohnmobil oder Wohnwagen nicht (zusammen)
aushält, sollte über eine gemeinsme Autoübernachtung oder gar mehrere solcher Übernachtungen
nicht mal nachdenken!
Konstruktion und Einbau
Also los: Auto, Kunststoffkästen, Klappkisten, Wäschekörbe, Wasserkanister und Campinggas-Kocher
nebeneinander ins Auto stellen und ausmessen.
Dann grübeln und zeichnen. Es muss ein Untergestell her,
auf dem eine Platte aus mehreren Teilen sicher liegen kann.
Das Untergestell soll sich leicht montieren und zerlegen lassen:
Dazu werden Scharniere als Steckverbindung 'missbraucht'.
An den Ecken von Betten verwendbare Beschläge wären mir lieber gewesen,
waren aber gerade nicht im Baumarkt zu finden.
Das Gestell soll sich nicht verziehen und wird dazu teilweise mit Holzleisten verstärkt.
Die Leisten werden mit Ponal angeklebt zunächst mit Schraubzwingen
und dann mit ein paar Schrauben fixiert.
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Unter die Liegefläche passen nun 8 Kunststoffkästen bzw. Klappkisten (6 hinten, 2 vorne) und einiger Kleinkram.
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Als Liegefläche dienen vier passend zugeschnittene Spanplatten.
Die Trennlinie verläuft längs in der Fahrzeugmitte und quer am Ende der hinteren Tür.
Damit diese Platten nicht während der Fahrt oder beim Bremsen durch die Gegend rutschen,
sind an ihren Unterseiten Halbrund-Leisten angeklebt und angeschraubt.
Um den Geruch nach Spanplatte und das Umherfliegen des restlichen Holzstaubs abzustellen,
wurden alle Teile mit Vorstreichfarbe und Acryllack gestrichen.
Jetzt sehen sie richtig schön aus.
Die 4 Deckplatten wurden außerdem nochmals geteilt und mit Scharnieren (Klavierband)
wieder zusammengebaut.
So sind sie einfacher (weil nur teilweise) zu öffnen,
man kommt besser an die Sachen darunter,
und sie lassen sich leichter in Garage oder Keller verstauen.
Erkenntnisse beim Einbau ins Auto (und in den ersten Nächten):
- Der Boden des Sharan ist in der Mitte etwas tiefer als an den Seiten, also nicht ganz eben.
Die Quer-Bretter mussten an ihrer Unterseite etwas korrigiert werden.
- Unser Sharan ist innen nicht symmetrisch!
Der linke Radkasten bzw. seine Verkleidung im Innenraum des Autos ist größer
als der rechte Radkasten.
Inzwischen haben wir erfahren, dass hinten links ein Wärmetauscher sitzt,
den man samt Innenverkleidung ausbauen könnte, was den Platz im Fußbereich
auf etwa 130 cm verbreitern würde. Bilder dazu gibt es im SAGF-Forum:
Ausbau 1
und
Ausbau 2.
- Die Innenseite der Heckklappe ist nicht gerade, Das Heck des Sharan ist leicht gerundet.
Die Liegefläche musste am hinteren Ende abgerundet werden.
- Zwischen die Konstruktion und die Vordersitze passen lange Sachen
wie Regenschirm(e) Angel(n), Nordic-Walking-Stöcke, Zelt/Tarp, Abschleppstange usw.
- Erkenntnis in der ersten Nacht: Der Boden des Sharan fällt nach vorne ab.
Man muss also immer etwas "gegen den Hang" parken.
Kein Problem, da es den ideal waagerechten Parkplatz sowieso nur selten gibt.
- Wenn man die Heckklappe öffnet, geht die "Kofferraumbeleuchtung" immer mit an.
Nachts lockt das die Mücken an.
Abhilfe: Die Glühlampen während der Reise ausbauen, durch Isolierung
(Papier, Isolierband, Plastik) abschalten oder Schalter dafür einbauen.
- Die Heckklappe lässt sich kaum von innen schließen.
Abhilfe: Flachen Handgriff oder Schlaufe, z. B. aus Rolladenband anbauen.
- Ein von-innen-Öffnen der Heckklappe ist auch nicht vorgesehen; also z. B.
einen kleinen Drucktaster so einbauen,
dass er nicht aus Versehen bedient wird und mit Dauerplus und dem elektrischen Klappenöffner
verbinden. Da ein gleichzeitiges Öffnen von innen und außen kaum je stattfinden wird,
müssen die Leitungen vom Handgriff außen und vom Drucktaster
innen eigentlich nicht durch Dioden getrennt werden.
- Bei abgeschaltetem Auto kann man die Scheibenheber nicht bedienen.
Man könnte die Heberschalter der hinteren Türen
mit einem Umschalter während der Reise auf Dauerplus legen.
- Weit innen stehende Kisten lassen sich von der Heckklappe aus nur mit etwas akrobatischem Reinkriechen
und "langem Arm" erreichen.
Eine Schnur (im unteren Drittel) um diese Kisten gelegt, löst das Problem.
- Unbabsichtigt ist das Ganze so konstruiert, dass man die Liegefläche
auch zur Hälfte aufbauen könnte.
Ein kleines Tischchen dazu oder ein zweckentfremdeter Nachttisch
ergeben ein 1-Personen-Urlaubsmobil.
Wer (voraussichtlich) immer allein unterwegs ist, kann das Ganze auch mit
Schubladen gestalten, die zur Wagenmitte hin ausziehbar sind.
Rollen uner den Schüben sind nicht nötig: Spanplatten oder gar beschichtete Spanplatten gleiten gut genug.
Fenster: Abdeckung, Lüftung und Mückenschutz
Gegen Blicke von außen, zu viel Licht von Straßenlaternen und Licht von früher Sonne helfen Vorhänge:
Eine Schnur wurde von den Aufhängungen der Sonnenblenden über die Handgriffe bis zur hinteren
Gurtaufhängung gespannt. Ein zusätzlicher Handgriff über der Fahrertür, oder Schrauben in die unter dem Dachhimmel vorhandenen Löcher sind dabei hilfreich.
Passende Stoffstücke wurden gesäumt und werden bei Bedarf mit Wäscheklammern an dieser Schnur befestigt.
Auch eine Befestigung mit Druckknöpfen oder Klettband wäre denkbar.
Der vordere Vorhang wird mit den Sonnenblenden festgeklemmt und liegt auf dem Armaturenbrett.
Ein breiterer Zuschnitt könnte auch noch mit über die Vordertüren reichen.
Er kann auch tagsüber auf einem sonnigen Parkplatz nützlich sein.
(Dunkle) Vorhänge im Auto sind wesentlich unaffälliger und lassen sich besser zusammenfalten als irgendwelche silbrigen Isoliermaterialien.
Mit ihnen bekommt man auch eher mit, wann es wieder Tag wird.
An der Heckklappe wurde am Anfang noch experimentiert:
Erste Idee:
Umlaufender Gummizug über die Gelenke der Heckklappe und unter den Anlenkpunkten der Gasdruckfedern durch.
Momentan geeignetste Version: Schnur um die Gelenke,
das Vorhangstück mit 1 oder 2 Wäscheklammern daran befestigen und
außerdem an den Leinen über den Seitenfenstern.
Lüftung und Mückenschutz
Bei geschlossenen Fenstern kommt für zwei Erwachsene und auch einen Erwachsenen meines Erachtens
deutlich zu wenig Luft ins stehende Auto (Ventilator ist aus).
Ob das schon gefährliche Werte annehmen kann, ist mir unklar.
Wir haben daher die hinteren Ausstellfenster immer etwas offen gelassen.
Leider kann es dann aber etwas ins Auto hineinregnen. Wenn es nicht regnet, werden Stechmücken zum Problem.
Erste Möglichkeit:
Mückengaze aus dem Baumarkt besorgen, halbieren, größer als die Heckfenster zuschneiden, ggf. locker säumen
und mit je 5 oder 6 kleinen Magneten von
www.supermagnete.de
außen am Auto befestigen.
(Vorsicht: Nur kleine Magnete benutzen! - Sehr stark!).
Heckfenster öffnen.
Ergebnis: Keine Mücken, aber bei Regen tropft es etwas rein.
Bisher beste Möglichkeit:
Wind- und Regenabweiser für Seitenscheiben (hintere Türen) kaufen und montieren.
Dann zum Automodell passende
Window SOX
besorgen und über die Türen ziehen. Bei Regen die Scheiben nur bis knapp unter die Windabweiser öffnen,
bei trockenem Wetter beliebig.
Dass die Fenster beim abendlichen Abschließen gleich wieder nach oben fahren,
verhindert man, indem man nicht die Fernbedienung benutzt,
sondern nach vorne zur Fahrertür greift und die dortige Türverriegelung benutzt.
Weitere Möglichkeiten:
Wind- und Regenabweiser für Vorder- und Seitenscheiben kaufen, montieren und zusammengerollte Mückengaze
zwischen geöffnetes Fenster und Abweiser stecken.
Darauf achten, dass die Abweiser für die Vorderscheiben eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) haben!
Oder: Mückengaze mit kleinen Leimzwingen an der Dachreling anklammern
und mit Bleischnur für Gardinen beschweren.
Erfahrungen und Erlebnisse
Erst wenn man losfährt, macht man Er-Fahrungen:
Technik und Einrichtung im Auto
- Eine oder zwei Isomatten von Aldi & Co. sind für 50+ und auch für Jüngere eventuell zu dünn.
Also noch eine drunter, oder lieber gleich "eine gescheite", z. B. eine
"Therm-a-Rest L",
von www.globetrotter.de.
Wir mögen und vertragen keine weichen Betten:
Auf einer Schaum-Isomatte (Aldi) und einer guten(!) selbstaufblasbaren Isomatte (Flickzeug mitnehmen!)
liegen wir bestens.
Günstige Alternative: Eine oder zwei Lagen Teppichbodenrest unter der Isomatte.
Wenn man Matratzen auf die Spanplatten legen will, sollten die Spanplatten Löcher
zur ausreichenden Belüftung bekommen, z. B. mit Krohnenbohrer 5 cm Durchmesser.
- Man muss keine (engen) Schlafsäcke benutzen, sondern kann das eigene Bettzeug ins Auto tun.
Über die Isomatten kommt vorher ein Spannbettuch.
Auch für einen Überraschungsbesuch bei Freunden oder Verwandten ist es praktisch,
Bettzeug dabei zu haben.
Eine zusätzliche Decke für kalte Nächte ist sinnvoll. Strümpfe und ggf. Mütze anziehen
sind einfache Kältetipps aus dem Outdoorbereich bzw. aus früheren Jahrhunderten.
- Ein kleiner Wechselrichter 12 V auf 230 V ermöglicht es,
Kamera(s), Handy(s), Netbook, Akkurasiererapparat, Akkus für andere
Geräte usw. aufzuladen.
Ein Gerät mit ca. 150 Watt genügt für solche Kleingeräte,
und man kann es noch am Zigarettenanzünder anschließen.
Es sollte eine Selbstabschaltung besitzen, um die Autobatterie nicht komplett zu entladen.
Wenn man die Maximalleistung des Gerätchens nicht überschreitet,
kann man auch einen kleinen Mehrfachstecker für die 230 V benutzen.
- Unser ca. 30 Jahre alter Campinggas-Kocher funktionierte nicht mehr richtig.
Also musste rasch etwas Neues her. Inzwischen haben wir den
"Spider" als Gaskocher (niedrig, große Auglagefläche).
Da man die passenden Ventilkartuschen mit Gewinde nicht überall bekommt,
sollte man sich auch den Adapter für Stechkartuschen leisten.
Ein auslaufsicherer und einigermaßen geruchfreier Kocher für flüssige Brennstoffe
wäre auch sinnvoll.
- Die hinteren Gepäckfächer unter der Liegefläche könnte man auch als Auszüge bzw. Schubladen
(ggf. mit variabler Stütze) gestalten.
Mitgenommenes Material
- Der Vorsatz "Wir wollen nachts nichts auf die Vordersitze räumen müssen!",
ließ sich nicht ganz durchhalten.
Ein kleiner Campingtisch und zwei leichte Campingstühle machen das Leben wesentlich angenehmer.
Wenn man sie nachts draußen ließe, wäre die Grenze zum Camping vermutlich überschritten und
Ärger mit Behördenvertretern oder anderen, sich wichtig fühlenden Leuten leicht möglich.
Auch unsere mittelgroßen Rucksäcke für Tagesausflüge (max. 30 Liter) wandern nach vorne.
Eine mögliche Abhilfe für einen Teil der Räumerei wäre sicherlich eine Dachbox, aber die macht dann evtl.
Probleme in Parkhäusern und bei Fährpreisen
- Butter, Schokolade und anderes, was schmelzen kann und dabei seinen Geschmack verändert,
Sauerei oder Gestank macht, bleibt besser zu Hause oder muss als Erstes gefuttert werden.
Mögliche Abhilfe: Elektrische Kühlbox mit Abschaltautomatik gegen Batterieentladung.
- Ein fester 10 Liter Wasserbehälter (ggf. mit ein paar Tropfen Desinfektionsmittel
wie Certisil, Micropur, Romin oder Ähnliches)
und ein paar ein-Liter-PET-Flaschen reichen gut bis zur nächsten Zapfstelle.
Ein faltbarer Wasserbehälter war zu empfindlich wurde und rasch undicht.
- Outdoor-Handtücher und Unterwäsche aus modernen Fasern lassen sich gut waschen und wesentlich schneller trocknen
als die zu Hause üblichen Textilien.
- Frischwäsche in den Kisten wird weniger staubig oder feucht, wenn sie (z. B. nach Sorte getrennt)
zusätzlich in (durchsichtigen!) Plastiktüten verpackt ist.
Gebrauchte Wäsche lässt sich z. B. in einem alten Kopfkissenbezug sammeln.
Die Luftzufur verhindert bei ggf. noch etwas restfeuchten Teilen Stockflecken.
Wichtig: Darauf achten, dass nichts Feuchtes verpackt wird.
- Eine zweite Batterie mit Lade- und Entladeregler im Sharan wäre sinnvoll
und hilft gegen unbeabsichtigte Batterieentladung.
Die Innenraumbeleuchtung, das Radio, die 12V-Steckdosen und ein 12V/230V-Wandler sollten dann mit ihr verbunden werden .
- Sicher haben Sie hierzu noch weitere Ideen. Ich würde mich über Fotos freuen.
Bitte schreiben Sie dann auch, ob ich so ein Foto hier veröffentlichen darf,
und ob dazu ggf. der Name des Fotografen genannt werden soll.
Strecke, Reiseablauf
- Übernachten im eigenen Auto zum Nulltarif macht mehr Spaß als gedacht
und ist wesentlich weniger schwierig als befürchtet.
- Wenn es länger stark regnet, nimmt der Spaßfaktor allerdings rasch ab.
Alternativen: Mal nach "Zimmer frei" suchen oder einen Campingplatz nutzen.
Auch körperliche Beschwerden (akute Krankheuten oder ggf. die ersten Tage der Regel) sind Spaßbremsen.
Wenn sie nicht vorrangig behandelt werden (z. B. durch Pause von nur-im-Auto-Urlaub),
drohen Stress und Beziehungsprobleme.
- Material plus Farbe plus Vorhangstoff für diesen Innenausbau haben unter 100 € bis 150 € gekostet.
Das hat sich nach wenigen Übernachtungen amortisiert.
Die damit erreichte Unabhängigkeit und das Erleben 'draußen' sind unbezahlbar.
- Man kommt mit dem Auto an ganz andere Stellen und traut sich in ganz andere Sträßchen
als mit einem Wohnmobil
(Maderanertal oder
Splügenpass-Südseite u. a.).
Es ist erstaunlich, wo man dann übernachtet und aufwacht.
Den Gaviapass (südliche Auffahrt)
möchte ich allerdings nicht nochmal fahren müssen.
- Die Frage "Wo sind tagsüber (viele) Leute und nachts niemand?" hilft oft,
einen netten Platz zu finden. Es gibt erstaunlich viele Parkplätze, die nachts nicht benutzt werden.
- Wenn man ein kleines Zelt mitnimmt, kann man zwischendurch auch gut mal auf einem
Campingplatz übernachten. - Verglichen mit dem Übernachten in einsamer Natur ist das dann aber ein deutlicher Kontrast.
- Mit einem parkenden Auto irgendwo zu stehen und darin zu schlafen,
ist etwas anderes als 'Camping' (es steht nichts draußen),
und ein parkender Sharan ist wesentlich weniger auffällig als ein Wohnmobil
oder gar ein Wohnwagengespann.
Schilder mit definitiven Aufschriften wie z. B. "Parken nur zwischen 7.00 und 22.00 Uhr!"
oder "No overnight!", sollte man aber im eigenen Interesse ernst nehmen!
- Fährpreise sind für ein Auto ohne oder auch noch mit Dachkoffer deutlich niedriger
als für ein Wohnmobil.
Preislicher Spitzenreiter war die Fähre
Malmö-Travemünde:
8,5 Stunden Seereise für 57 € - und das im August!
Fähre mit Trucker-Charme, aber preiswertem Buffet und kostenlosem Kaffee.
Auch interessant: Mit
Fjordline
von Hirtshals nach Kristiansand oder Langesund.
- Andere schöne Erfahrungen:
- Begegnungen und Gespräche mit den wenigen anderen Van-Übernachtern,
- Dänische Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft,
- Eine Fährlinie, die eine verpasste Norwegenfähre rasch mal auf eine ganz andere Linie
(nach Schweden) umbucht,
- Natur in Deutschland und Skandinavien,
- Stille und Sterne abseits der Städte,
- Einladende Preise für Gastronomie und Anderes in den östlichen Bundesländern
- Unschöne Erfahrungen (zum Glück eher selten):
- Zu viele Verbotsschilder und Einschränkungen im Engadin - nichts wie weg!
- Ein Leuchtturm, den man nur ohne Auto erreichen kann,
und bei dem man das Café aber nur betreten darf, wenn man vorher Eintritt für ein Museum zahlt,
in das man gar nicht will (Leuchtturm Darßer Ort).
- Fast leerer öffentlicher Parkplatz, auf dem man aber schon angemeckert wird,
wenn man nur einen Klappstuhl neben das Auto stellt und ein Buch lesen
und/oder einen Kaffe aus der Thermoskanne trinken will.
- Überteuerte Preise für Gastronomie und Anderes in den westlichen Bundesländern
oder dort, wo sich Touristen ballen.
- Wichtige Voraussetzungen:
- Wenn man zu zweit fährt, sollte man sehr verträglich miteinander sein!
Das kann man teilweise schon vorher bei einem Camping- oder Wohnmobilurlaub testen.
Und man braucht Geduld, Gelassenheit und Humor.
- Es ist wichtig, Ordnung im Auto zu halten und alles nach Schlafen, Essen oder Ausflügen
möglichst immer gleich aufzuräumen;
sonst nehmen die Sucherei und Ärger rasch zu und der Urlaubsspaß sehr schnell ab.
Varianten für solo-Reisende
Wer solo reisen will oder muss, kann weitere Varianten für sein "4-Räder-Hotel" entwickeln:
- Die Liegefläche mit dem Stauraum darunter nur auf einer Seite einbauen
und auf der anderen Seite den Fußraum freilassen; ggf. dort sogar einen Sitz eingebaut lassen;
die Staufächer teilweise zur Automitte zugänglich machen
- Auf einer Seite Liegefläche mit Stauraum darunter und auf der anderen Seite im hinteren Drittel
ein Schränkchen mit Tischplatte oder ein Schränkchen bis zum Dach einbauen.
Die Fächer des Schränkchens teilweise von innen und teilweise von außen
(bei geöffneter Heckklappe) erreichbar mchen.
An die Fächer entweder Türen anbringen, oder (wie im Segelboot) Leisten,
die ein Herausfallen der Sachen verhindern.
- Wenn man allein unterwegs ist, kann man sich fast jedes andere Auto zum "Mini-Reisemobil" umbauen:
- Beifahrersitz ausbauen: Er ist oft nur an 4 Schrauben befestigt,
ggf. gibt es noch ein Kabel mit Stecker zum Seiten-Airbag.
- Rückbank zur Hälfte oder komplett ausbauen: Hier gibt es auch nicht viele Schrauben.
Vor dem Ausbau eventuell fotografieren, welche Schraube wo saß.
- Liegefälche einbauen, Isomatte(n) und Gepäck einladen
- Material für Hobbies nicht vergessen
(Lenkdrachen, Bücher, Kompass, GPS, Taucherbrille und Schnorchel, Inline Skater, ...)
- Eventuell noch ein (altes oder neues) Fahrrad auf's Dach
Los geht's!
- Sicher haben Sie hierzu noch weitere Ideen. Ich würde mich über Fotos freuen.
Bitte schreiben Sie dann auch, ob ich so ein Foto hier veröffentlichen darf,
und ob dazu ggf. der Name des Fotografen genannt werden soll.
Checkliste zum Einpacken
Beim Einpacken vergisst man fast jedes Mal irgendetwas.
Um solche Ausfälle möglichst gering zu halten, sollte man sich eine Checkliste anlegen und sie
vor und während der Reise ergänzen.
Hier ein Beispiel: Checkliste Sharan, Galaxy, Alhambra
(PDF, 12 kB).
Statt nach Themen könnte man die Liste auch nach den Kisten strukturieren, die dann im Auto stehen.
Häufige Fragen (FAQ)
Wenn wir von dieser Urlaubsmöglichkeit erzählen, gibt es - nach erstem ungläubigem Staunen
oder spontaner Begeisterung - am häufigsten folgende Fragen:
- F: Wie findet Ihr Eure Übernachtungsplätze?
A: Wo tagsüber Menschen sind und es nachts leer wird, lässt sich immer was finden:
Schwimmbäder, Sehenswürdigkeiten usw.
Am schönsten sind aber meist Parkplätze am/im Wald oder an Gewässern.
Zusätzlich kann man überlegen: "Wo sind Gegenden mit vielen Touristen?";
dann in die Karte gucken: Das Gebiet 'nebendran' ist manchmal menschenleer,
genauso schön und nicht mit Verbotschildern zugepflastert.
- F: Ist das nicht zu unbequem zum Schlafen?
A: Nicht, seit wir je eine Schaum-Isomatte plus eine gute selbstaufblasbare Matte benutzen.
Eine Liegefläche von weniger als 2 m Länge wäre für mich (1,85 m) allerdings wirklich unangenehm.
- F: Muss man an einsamen Übernachtungsplätzen Angst haben?
A: An Stellen, die einem "komisch" vorkommen (seltsame Stadtviertel, viele Graffiti, Kerzenreste,
viel und seltsamer Abfall, ...), sollte man sich auf sein Gespür verlassen
und dort nicht übernachten.
Ansonsten: Wo es einsam ist, ist für "böse Buben" nichts zu holen, und es ist für sie uninteressant.
Im Wald gibt es mangels Gelegenheit keine Einbrecher und Räuber.
Größter eigener Vorteil: Es rechnet niemand damit, dass irgendwo ein Auto parkt,
in dem Leute übernachten.
- F: Streitet man sich bei so einer Urlaubsform leicht?
A: Wer sich sonst leicht streitet, wird es hier vermutlich noch mehr tun.
Wer aber im Wohnmobil oder im Campingurlaub wenig streitet,
wird hier auch nicht sehr zu Streitereien neigen.
Regelmäßiges (aber entspanntes) Aufräumen und ehrlicher Austauch über die jeweiligen Bedüfnisse
beugen Ärger und Streit vor.
- F: Warum machen Leute auf diese Art Urlaub?
A: Da kann es viele unterschiedliche Gründe (oder eine Mischung von ihnen) geben:
- Wenig Geld, aber Sehnsucht nach Urlaub.
- Der Wunsch nach Unabhängigkeit (nichts buchen müsssen) und/oder Einsamkeit (Gegend mit geringer Besiedelung).
- Persönlicher Nachholbedarf an abenteuerlichen Unternehmungen.
- Nach dem Wetterbericht fahren können und nicht dort bleiben müssen, wo es sich gerade "einregnet".
Uns haben schon ein Wechsel auf die andere Seite der Alpen oder eine Verlegung von Ost nach West geholfen.
Ein Blick auf eine Wetterkarte in einer Tageszeitung oder einem Hafen
bzw. auf ein Satellitenbild bringt die nötigen Informationen.
- Ein paar Übernachtungen auf dem Weg zum eigentlichen Urlaubsziel
schnell und unabhängig organisieren.
- F: Was macht man, wenn man muss?
A: Es gibt in Deutschland und Europa mehr Klohäuschen und öffentliche Toiletten
(in Supermärkten, in Raststätten, in Ämtern, an Parkpätzen, bei Sehenswürdigkeiten, ...)
als man normalerweise denkt und braucht - die meisten davon inzwischen erfreulich sauber.
Und es gibt viel Natur.
Für größere Aktionen ist die Mitnahme einer kleinen Gartenschaufel
für Natur und Nachfolgende günstig.
Kaum zu glauben: Es gibt sogar ein (deutschsprachiges) Buch zu diesem Thema:
How to sh... in the Wooods.
- F: Was macht man, wenn man nach 3 Tagen fetstellt, dass diese Art Urlaub doch nicht passt?
A: Das nächste Schild "Zimmer frei", "Bed & Breakfast" o. ä. ist sicher nicht weit.
Alles, was man dafür braucht, ist im Auto schon dabei.
Wenn Sie noch Fragen zu diesem Thema haben, können Sie mir ein
E-Mail schreiben.
Links
- sgaf.de
Das Sharan Galaxy Alhambra Forum.
- sgaf.de/viewtopic.php?t=38367
Campingeinbau bzw. eine Schlafgelegenheit in einem SGA (Metallgestell mit Auszug, 42 cm hoch).
- sgaf.de/viewtopic.php?t=66336
Flexibles und höhenverstellbares Gestell aus Balken und Latten,
eingehängt in die Sicherheitsgurt-Aufhängung.
Wenn ich das früher gesehen hätte,
hätte ich es vermutlich (mit kleinen Änderungen) nachgebaut.
- sgaf.de/node/243305
Handelsüblicher Lattenrost und Matratze, in der Breite angepasst und
in die Sicherheitsgurt-Aufhängung eingehängt.
- sgaf.de/node/100081
Eine Lösung, bei der die Rücksitze einebaut bleiben.
- dielectric.de
Dielectric-Box - Eine Box, die den Laderaum in eine Liegefläche mit Stauraum darunter verwandelt.
- auto.pege.org
Notfalls geht es auch mal ohne Einbau einer Liegefläche.
- globetrotter.de
Der vermutlich größte Outdoor-Ausrüster im deutschsprachigen Internet.
- markusdoerr.de/auto/doblocamping.html
Campingeinbau im Fiat Doblo. Dabei wurden Teile von
campingkueche-vanessa.de verwendet.
- mike-bk.de/camper
Michael Keller schreibt, wie er sich einen Renault Kangoo zum Mini-Wohnmobil umgebaut hat.
- berlingoman.de
Bernhard Michelsen baute seine Berlongos zum Mini-Wohnmobil aus.
- campingcorsa.blogspot.com
Sogar einen Opel Corsa kann man zum Minicamper ausbauen.
- hochdachkombis.de/...
Campingeinbau in diversen Hochdachcombis: Kangoo, Doblo, Berlingo, Caddy.
- supermagnete.de
Auch Magnete können hilfreich sein:
Das superschnelle Autozelt.
- auto.t-online.de/...
Inzwischen gibt es kleine Combis, die bereits vom Hersteller sehienmäßig mit Campingeinbau
ausgerüstet sind. Bei t-online gab es im April 2010 dazu den Artikel
"Mini-Reisemobile - handlich und preiswert".
- zooom.biz
Die Firma 'ZOOOM manufactur für reisefahrzeuge GmbH' baut den Citroen Berlingo
oder den Citroen Jumpy mit Hubdach als Reisemobil aus.
- terracamper.de und
vanessa-mobilcamping.de
Weitere Ausbausysteme.
- camping-bus.de
Wenn es doch etwas größer sein soll, können die Ausbauten von
bavariacamp-gmbh.de
eine interessante Alternative sein.
In den Seiten von www.camping-bus.de wird ausführlich über solche Fahrzeuge
und von Reisen in ihnen berichtet.
- linne-liner.de
Linné in 64354 Reinheim baut gute gebrauchte VW-Transporter aus.
Dabei wird strikt auf Qualität, TÜV-Prüfung und gültige Betriebserlaubnis geachtet.
- spacecamper.de
SpaceCamper, 64293 Darmstadt, verkauft neue, als Wohnmobil ausgebaute VW-Transporter.
Im Ausbau stecken interessante Detail-Ideen.
- Stena Line
Unsere Lieblings-Fährlinie: Gepflegte Schiffe, freundlicher Service,
unbürokratische Hilfe bei Problemen.
- finnlines.com
Die günstigste Fährverbindung nach Schweden - allerdings nur mit mäßigem Komfort für Passagiere.
- rl-reisemobile.de (Griesheim) ...
..., wenn man dann doch lieber ein großes, gepflegtes Wohmobil ausleihen möchte.
Weitere Anbieter:
hess-wohnmobile.de (Pfungstdadt).
rc-reisemobile.de (Mannheim),
womo-rent.de (Lorsch),